Peter Fabel – Mongolei

Eingerahmt von schneebedeckten Bergen im Norden und der Wüste Gobi im Süden zieht sich die unendliche Steppe durch die Mongolei. Hier leben die Menschen bis heute im Rhythmus der Jahreszeiten mit ihren Viehherden – weit entfernt von Städten und Siedlungen. Auf Einladung des Kulturrings nimmt der Hanstedter Reisejournalist Peter Fabel seine Zuschauer am 29.12. in diese für Mitteleuropäer sehr ungewöhnliche und abgelegene Welt mit. Sein Vortrag beginnt um 19.00 Uhr im Bad Fallingbosteler Ratssaal.

Reisen in fremde Länder, insbesondere in arktische Regionen, interessieren Fabel seit seiner Jugend. Die ersten Reisen in den Norden führten ihn nach Norwegen, Schweden und Lappland. Darüber und die Vulkane Islands hat er in den vergangenen Jahren schon mehrfach beim Kulturring Fallingbostel referiert. Seine erste Mongoleireise startete er bereits 2001. Sie führte ihn mit dem Fahrrad auf abgelegenen Wegen und staubigen Pisten von der russischen Grenze im Norden bis in die Wüste Gobi. Diese abenteuerliche Tour brachte Fabel die unendliche Steppe und seine Bewohner nahe. Der größte Teil der Menschen lebte und lebt auch heute noch traditionell in Jurten, die in der Mongolei „Ger“ genannt werden. Pferde sind das wichtigste Verkehrsmittel. Viele Mongolen folgen immer noch ihren Herden. Yaks, Pferde, Ziegen und Schafe liefern das Lebensnotwendige. Während seiner Reise wurde er häufig von mongolischen Reitern besucht und zu ihren Familien eingeladen. Mehrfach war Fabel zu Gast in den Jurten, wo ihn die Nomaden feierlich empfingen und mit landesüblichen Speisen versorgten. Er lebte bei Nomaden und erlebte ihren harten Alltag, das Leben in der „Ger“, lernte die Traditionen, den Glauben und ihre Kultur kennen. Er war beim Treiben der Pferde dabei, beobachtete das Melken der Yaks oder das Sammeln von Dung zum Kochen, Heizen und Bauen.

In den folgenden Jahren war er dann immer wieder zu unterschiedlichen Jahreszeiten in der Mongolei. Weite Touren durch fast menschenleere Gebiete führten ihn durch grandiose Naturlandschaften mit Wäldern, Salzseen, Wasserfällen, Sanddünen, Vulkanen und heißen Quellen. Das Land hat in dieser Zeit einen erheblichen Wandel durchgemacht. Rund 500.000 der insgesamt drei Millionen Mongolen haben in den vergangenen zehn Jahren das traditionelle Leben aufgegeben und sind in die einzige große Stadt des Landes, Ulan Bator, gezogen und das in einem Staat, der fünfmal so groß ist wie Deutschland. Die Einwohnerzahl der Hauptstadt hat sich damit annähernd verdoppelt. Dort lebt die Mehrzahl von ihnen in Wellblechhütten, manche aber auch in Luxusvillen. Es ist der Rohstoffboom, der vor allem junge Menschen nach Ulan-Bator lockt und ihnen Hoffnung auf ein besseres Leben macht. Die langfristigen Aussichten des Staates sind eigentlich gut, denn die Mongolen sitzen auf riesigen Kupfer-, Kohle- und Goldvorräten. Der Rohstoffreichtum ist jedoch auch ein Fluch. Er macht das Land stark von globalen Konjunkturzyklen und von der Nachfrage des ungeliebten Nachbarn China abhängig.

Karten für die Multivisionsschau gibt es im Vorverkauf bei der Bad Fallingbosteler Buchhandlung Raufeisen und an der Abendkasse.